Nicht erst seit dem Hype um die KI-Technologie ChatGPT ist Künstliche Intelligenz in aller Munde. Nur mit wenigen Informationen liefert die Software Texte oder Bilder und wirft damit die Frage auf, ob dies der Anfang einer neuen Zeitrechnung ist. Es kann aufgeatmet werden: Von menschlicher Arbeit muss sich noch lange nicht verabschiedet werden. Allerdings zeigt der theoretische Einsatz von KI im Gaming, dass erst an der Oberfläche der Möglichkeiten gekratzt wird.
Die Zukunft hat begonnen! Wer sich dem Hype und dem Aufschrei um die Software ChatGPT hingibt, wird den Eindruck nicht los, dass die Technik auf rasantem Vormarsch ist. Tatsache ist: Sie ist es! Entwarnung kann dennoch gegeben werden, denn ohne die unterstützende Entwicklung des Menschen kann sich die digitale Welt auch nicht vergrößern. Beide Seiten bedingen sich und benötigen den jeweiligen Input für fortschrittliche Erfindungen.
Der Sicherheitsaspekt und Kundenservice im Internet sind zwei der wichtigsten Bereiche, in dem Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt. Chatbots sind die bekanntesten Beispiele für datengesteuerte Anwendungen. Mit jedem Gespräch, das zwischen Bot und Kunde geführt wird, lernt die Technik mehr dazu. Auf diese Weise lassen sich zukünftig detaillierte Antworten und hilfreiche Informationen liefern, die ausschließlich über den Bot ausgegeben werden. Somit wird der Kundenservice entlastet. Online-Shops, Konzerne oder Banken nutzen diese Funktion bereits. Im App-, Entertainment- und iGaming-Sektor findet KI zur Kontrolle des Nutzerverhaltens Einsatz. Ungewöhnliche Spielweisen, die auf Betrug oder Cheats deuten, lassen sich von KI schneller entdecken.
Besonders Bereiche, in denen um Geldbeträge gespielt wird, benötigen diesen Schutz, wie die iGaming-Branche zeigt. Weiterhin fördert das maschinelle Lernen die Kundenbindung, da personalisierte Nachrichten versendet werden und Servicebetreuung auf dem Verhalten des Nutzers erfolgt. In der Szene nutzen entsprechend auch neue Online Casinos in Deutschland die Künstliche Intelligenz, um Daten und Verhalten zu analysieren und den Spielern somit maßgeschneiderte Angebote machen zu können und den Sicherheitsstandard stark zu erhöhen.
Dass sich die KI abseits des Sicherheitsgedankens verwenden lässt, beweisen wiederum Game-Entwickler, die KI nutzen, um digitale Welten auf ein neues Level zu heben.
Dynamischer erzählen
In Anbetracht von Virtual Reality und Augmented Reality können Spieler digital erschaffene Welten schon jetzt in ihr Leben lassen. Obwohl das Agieren mit Gegenständen oder das Fortbewegen durch den Körper beeinflusst wird, folgt die Geschichte stets einem starren Ablauf, der keine individuelle Dynamik durch maschinelles Lernen zulässt. Zwar versprechen Entwickler, dass sich beispielsweise in Spielen wie „Assassin’s Creed: Valhalla“ gewisse Entscheidungen der Figur auf den Spielablauf auswirken, doch steckt hinter dem Werbeversprechen eine klassische Entweder-oder-Struktur. Richtigen Einfluss können User derzeit auf den Spielablauf noch nicht nehmen.
Diese Tatsche würde eintreten, wenn Non-Player-Characters (NPC) bewusst auf die Handlungen von Spielern reagieren. Unter NPCs sind Figuren in Computerspielen zu verstehen, die als „Füllmaterial“ programmiert wurden. Menschenmengen in der Stadt, Arbeiter auf dem Feld oder die Piratenbesatzung auf dem Schiff: Um Szenen lebhaft und real zu gestalten, braucht es Nebenfiguren. Könnten Spieler mit NPCs auf unvorhergesehen Weise agieren und eine entsprechende Reaktion erhalten, käme KI zum Einsatz. Auch beim Storytelling könnte KI helfen, im Laufe des Spiels eine individuelle Story zu entwickeln, die für jeden User einmalig ist. Leider sind diese Ideen noch reine Zukunftsmusik.
Support für Entwickler
Künstliche Intelligenz wird derzeit innerhalb der Entwicklung eingesetzt, um Designer und Entwickler bei der generellen Arbeit an Games zu unterstützen. Die Kreation von Welten und Landschaften benötigt viel Zeit, die aufgrund des hohen Produktionsdrucks selten vorhanden ist. Zur Entlastung wird Software wie Promethean AI in den Entstehungsprozess eingebunden. Das Tool analysiert die Arbeitsweise und Ergebnisse eines Designers und imitiert anschließend seinen Stil. Auf diese Weise können natürliche Landschaften, Metropolen oder Gebäude schneller bearbeitet werden. Automatisierte Bildbearbeitungsprogramme für den Feinschliff übernehmen den Rest. Ähnliche Software wird für die Post-Produktion großer Kinofilme verwendet. Massenszenen, wie sie in „Der Herr der Ringe“ oder „Titanic“ zu sehen sind, werden in aller Regel durch computergenerierte Personen aufgefüllt.
Bis sich Künstliche Intelligenz für den Endverbraucher in weiteren Segmenten neben Texterstellung oder Bildbearbeitung wirklich bemerkbar macht, wird noch einige Zeit vergehen. Der Countdown hat jedoch längst begonnen und die Zukunft ist äußerst vielversprechend.